In der UG sind unglaublich viele Wesen Fantasiens zu sehen. Auf der anderen Seite konnten nicht alle Kreaturen aus der literarischen Vorlage umgesetzt werden. Es sollte ja realistisch wirken. Ob die Kreaturen nun den persönlichen Vorstellungen entsprechen oder nicht, lohnt wohl keiner Diskussion, es ist eher Geschmackssache. Im Film sehen wir eben die Interpretation des Produzententeams, insbesondere von Herrn Peterson und des Malers Ul de Rico. Von den vielen tollen Kreaturen will ich im folgenden auf
Der Glücksdrache Fuchur![]() ![]() ![]() Vom Glücksdrachen gab es im ersten Teil mindestens zwei Modelle. Das erste und wohl imposanteste Modell des ganzen Films ist ganze 15m lang, davon 4m allein der Schwanz. Bei einer derartigen Größe ist Fuchur nur noch in speziellen Teilen beweglich. Der 3m lange Hals ist freitragend und hält einen zwei Zentner schweren Kopf. Für die Konstruktion zeichnet sich Guiseppe Tortura verantworlich. Das Gerüst aus Flugzeugstahl bietet genügend Festigkeit der schweren Kopf zu tragen. Dieser ist in 16 Bewegungsmöglichkeiten über 36 Seilzüge steuerbar, um sprechen, lachen, die Augen rollen, zwinkern oder die Stirn runzeln zu können.
Wenn der Glücksdrache in seinen vielen Bewegungen eingesetzt werden soll, dann müssen
in den Szenen, in denen er mitspielt, viele Techniker seine Seilzüge koordiniert
bewegen. Nur durch das perfekt abgestimmte Zusammenspiel der Techniker, die jeder für
sich nur einzelne Bewegungen veranlassen, entsteht eine natürliche Bewegung des Drachen.
![]() ![]() Wesentlich kleiner ist das zweite Modell, nämlich nur 40 cm. Trotz des Größenunterschiedes durfte es keine merklichen Unterschiede zum großen Bruder aufweisen. So mußten die Maskenbildner etwa 2000 stecknadelgroße Schuppen aufkleben. Eine wahre Sysiphusarbeit für Ute Trinks. Das Drachenfell bestand eigentlich aus Kaninchenfell. Die kleine Version ist mit 24 Bewegungsrichtungen voll beweglich und wurde von unten über unsichtbare Führungsstangen gesteuert. Diese an die Muppets erinnernde Technik wurde jedoch elektronisch realisiert und benötigte eine halbes Jahr Entwicklungs- und Probierzeit. Diesen Fuchur sehen wir immer in Flugszenen als kompletten Drachen. ![]() Der Werwolf Gmork
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Die uralte MorlaWeil die eigentlich riesige Schildkröte, die laut Drehbuch etwa 15m hoch ist, viel zu aufwendig aufzubauen war und schon gar nicht in einem Studio, da wurden gleich drei verschieden große Modelle erstellt.
![]() ![]() ![]() Eigentlich kein Modell der Schildkröte war die dritte Version der Morla. Vielmehr
eine 10 m hohe Schlammrutsche, die 2 m über dem Boden endete. Von der Morla ist dabei
nur ganz kleiner Teil ihres Panzers zu sehen, nämlich gerade der mit dem
abbrechenden Baum oben und der Bereich, in dem Atréju runterrutscht. Problematisch war
bei diesem Aufbau die Materialbelastung. Aus verschiedenen Gründen zogen sich die
Aufnahmen von Atréjus Rutschpartie einen ganzen Tag hin. Es wurden etliche Male
Schlammeiner augekippt, was langsam die Dekoration auflöste. Aber ich denke, im Film ist
nichts zu bemerken. Ein Lob an die Produktionsmannschaft.
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Zum Schluß noch ein paar Worte zum Chefarzt Cairon. Im Originalbuch von Michael Ende
ein Zentaure, war die erste Idee der Umsetzung ein Wasserwesen, das in einer Badewanne
hereingetragen werden sollte. ![]() Der NachtalbNachdem in eine Trickfigur des Nachtalben viel Zeit und Geld investiert wurde und diese dann mehr einer großen Bockwurst glich, wurde die Trickfigur einfach gestrichen und ein Schauspieler mußte ran. Das war Tilo Prückner und er war richtig stolz auf diese Rolle. Was er nicht wußte, war, wie lange es dauern würde, die Maskerade anzulegen. Denn der Maskenbildner Colin Arthur leistete ganze Arbeit. 4 Stunden Schminken und wenigstens 40 Minuten Abschminken erfordern viel Geduld. ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() Die Verwandlung von Tilo Prückner in den Nachtalben begann mit 12 Gummimaskenteilen
im Gesicht. Um realistische Behaarung an Armen und Beinen zu bekommen, mußte seine
eigene ersteinmal runter. Und zwar damit das aufgeklebte Fell hinterher schmerzfrei
wieder runter geht. Dann bekam er Handschuhe mit Krallen. Weiter folgten die Perücke
das Gebiß, die moströse Stirn und die Füße. ![]() Die verschlafene Fledermaus
![]() Die Rennschnecke
![]() Der Felsenbeißer
Das erste Modell stellt den sitzenden Felsenbeißer dar, wie er am Lagerfeuer, in der
Spukstadt und Atréju bzw. Bastian winkend zu sehen ist. Das 1,60 Meter große Modell
besteht vorwiegend aus bemaltem Schaumstoff. Für seine Bewegungen waren 8 Puppenspieler
unter der Bühne beschäftigt. Mit Hebeln und Schiebern steuerten sie die Augen, Backen,
Ohren, seine Oberlippe, die Nase, Finger und die Stirn. Unverzichtbar wie bei allen
"Fernsteuerungen" - die Videomonitore. ![]() ![]() ![]()
Das dritte Modell wurde einzig für die Einstellung angefertigt, in der der
Felsenbeißer von seinem Rad absteigt. Weil kein mechanisches Modell den Bewegungsablauf
natürlich hinbekommt, ist dieser Felsenbeißer eine Gummihülle, in die ein Mensch
schlüpfen mußte. Nach einiger Suche nach einem geeigneten Träger, bei der erst zu
große Leute ausgesucht wurden, übernahm der Schauspieler Colin Guilder die Rolle.
Diese war jedoch nicht einfach. Das 20 kg schwere "Kostüm", mit dem Sehschlitz im Bauch
war sehr warm und sehr unbeweglich. Von allein konnte sein Träger nach einem Sturz
nicht mehr aufstehen. ![]() Wer mir noch mehr zu diesem Thema sagen kann, den bitte ich, mir einfach mal zu mailen. Design von Gerald und Paulchen |